|
40 Jahre "Brot für die Welt"
Den Armen die Chance geben,
sich selbst zu helfen.
Aus einem Interview mit Hans-Otto
Hahn, dem Direktor der Aktion
Hauptursache für den Hunger ist Armut.
Weltweit müssen 1,3 Milliarden Menschen mit weniger als einem US-Dollar
pro Tag auskommen. Die Kluft zwischen Arm und Reich wächst immer
weiter. Wie setzt sich die Aktion "Brot für die Welt" für
die Betroffenen ein?
Hans-Otto Hahn: Hauptursache für den Hunger ist Ungerechtigkeit.
Der Hunger in der Welt kann überwunden werden - es ist für alle
genug Nahrung da - wenn den Armen die Chance gegeben wird, sich selbst
zu helfen."Brot
für die Welt" unterstützt in Asien, Afrika, Lateinamerika
Arme, Gefährdete und in der Ausübung ihrer Rechte behinderte
Menschen. Wir tun dies vor allem mit den Kirchen und anderen Nichtregierungsorganisationen
in diesen Ländern. Überall wo Ursachen des Elends von Menschen
des Südens auch in unserem eigenen Land zu finden sind, sieht sich
"Brot für die Welt" herausgefordert, dagegen die Stimme
zu erheben.
Ihre Bilanz nach 40 Aktionsjahren?
Die Bilanz von "Brot für die Welt" ist sehr positiv.
Dafür danken wir vor allem auch den Spenderinnen und Spendern sowie
den überseeischen Partnern. "Brot für die Welt" ist
in die Ökumene eingebunden; allein hätten wir wenig vermocht.
Wir konnten eine ganze Menge bewegen. Vieles von dem, was wir durch Förderung
lokaler Initiativen ermöglicht haben, hat Bestand.
Was bedeutet für Sie "Brot"?
Das Wort "Brot" (...) zielt auf die Grundbedürfnisse
des Lebens und meint materielle und ideelle Güter, die der Gestaltung
eines menschenwürdigen Daseins dienen. Aber auch Grundbedürfnisse
können sich ändern. So ist zum Beispiel in den letzten Jahren
der Schlüsselstellung von Frauen im Entwicklungsprozess durch umfangreiche
Unterstützung besondere Beachtung geschenkt worden. Die immer stärker
werdende Gefährdung des ökologischen Gleichgewichts und der
Lebensgrundlagen durch die Menschen verlangt ebenfalls nach besonderen
Maßnahmen.
Ihre Vision der Diakonie in 50 Jahren?
Die Bereitstellung von Mitteln für Partnerorganisationen im
Süden wird auch in Zukunft zentraler Bestandteil einer ökumenischen
Diakonie sein. Das Konsumverhalten der deutschen Bevölkerung wird
mehr in Richtung auf eine nachhaltige weltweite Entwicklung beeinflusst
- zum Beispiel durch den fairen Handel. In einer Weltgesellschaft, die
sich zunehmend globalisiert, werden die sozialen Probleme immer ähnlicher.
Weltweite ökumenische Diakonie und diakonische Arbeit in Deutschland
werden sich stärker annœhern und voneinander lernen.
weitere
Mitmach-Themen
nach
oben
|
|